Bondora Go & Grow Auswertung 6,75% Rendite inkl. Schritt für Schritt Anleitung

Bondora erfreut sich mit seinem Go & Grow Programm bei etlichen Anlegern großer Beliebtheit – und ich bin einer davon! In diesem umfangreichen Bericht will ich dir die Besonderheiten des Investments dort vorstellen: Was sind die Vorteile? Welche Nachteile gibt es? Und wie startet man Schritt für Schritt das eigene Konto?

Was ist eigentlich Bondora Go & Grow?

Auf dem Markt für P2P-Kredite – also das institutionalisierte Verleihen von Geld durch Privatpersonen an Privatpersonen – gibt es mittlerweile eine große Menge von Anbietern. Bondora ist einer davon und bereits seit vielen Jahren als Plattform für solche Privatkredite aktiv. 2018 startete man zusätzlich mit einem neuen Produkt namens “Go & Grow”. 

Damit schlug man eine etwas andere Richtung an, als es Investoren bisher aus der P2P-Welt gewohnt sind, denn Bondoras Go & Grow verspricht nicht die branchenüblichen, sehr hohen Zinsen von meist über 10 %. Stattdessen setzt man “nur” auf garantierte 6,75 % und bietet stattdessen eine ganze Liste anderer Vorzüge:

Bondora Go & Grow

Ich selbst war von diesem Angebot anfangs nicht sonderlich angetan. Das lag allerdings daran, dass ich Bondoras Go & Grow nach den Maßstäben anderer P2P-Plattformen bewertet hatte. Es handelt sich jedoch um ein eigenständiges Produkt, dass man auch gesondert betrachten sollte – unter diesen Voraussetzungen zeichnet sich nämlich schnell ein anderes Bild!

Die Vorteile von Bondora Go & Grow

Eine Reihe von speziellen Vorzügen macht Bondoras Go & Grow Projekt sehr reizvoll für Anleger. Dazu zählt zwar auch die durchaus ansprechende Rendite von 6,75 % – verglichen mit anderen P2P-Plattformen ist das jedoch recht wenig. Dieser direkte Vergleich ist jedoch ohnehin kaum sinnvoll, da man mit diesem Angebot eine andere Richtung einschlägt. 

Bondora hat seinem Programm eine denkbar einfache Bedienung spendiert und glänzt mit sehr kurzen Wartezeiten, wenn eine Auszahlung ansteht. Genau dieses Feature ist es, das Go & Grow zu mehr als nur einem weiteren P2P-Produkt macht: Dank der kurzen Zeit für den Geldtransfer können wir unsere Ersparnisse, Rücklagen oder bereits verplante Beträge hier zwischenlagern und wie ein Tagesgeldkonto (mit erhöhtem Risiko!) nutzen. 

Ein weiterer, wichtiger Punkt in der Liste der Vorzüge ist die steuerliche Behandlung unseres Investments. Die Kapitalertragsteuer, die wir auf solche Zinsgewinne zahlen müssen, können wir zwar nicht umgehen – Dank der Funktionsweise von Bondoras Go & Grow aber an einen späteren Zeitpunkt verlagern. 

Denn erst, wenn du dein Geld wirklich auszahlen lässt, musst du Steuern entrichten. Bleibt dein Kapital bei Bondora, zählt dies noch nicht als Ertrag. Das bedeutet, dass sich dein Investment bei Go & Grow ungestört vermehren kann und nicht von steuerlichen Abzügen gebremst wird. Für alle Anleger, die den Zinseszinseffekt ausnutzen möchten, ist das ideal!

Daneben bietet Go & Grow den Vorteil, dass du dich nicht wie bei anderen P2P-Plattformen um die einzelnen Kredite kümmern, Ausfälle in Kauf nehmen und auf die Diversifikation achten musst. All diese Punkte übernimmt Bondora automatisch für dich. 

Und was man bei Bondora unter “Diversifikation” versteht, kann sich sehen lassen: über 100.000 verschiedene Kredite hat man dort im Portfolio! Diese gewaltige Zahl könnten wir als Anleger niemals manuell erreichen – bei Go & Grow erhältst du sie aber automatisch, ohne zusätzlichen Aufwand. 

Es gibt auch Nachteile

Obwohl ich ein großer Fan von Bondoras Go & Grow Programm bin, ist dieses Angebot natürlich nicht perfekt und ich möchte die Nachteile nicht verschweigen. Dazu zählt insbesondere das erhöhte Risiko eines Investments. Denn, obwohl man durch die breite Diversifikation deutlich weniger Gefahren als bei vergleichbaren Produkten auf sich nimmt, handelt es sich dennoch um P2P-Kredite. Hier besteht immer ein Ausfallrisiko!

Bondora Go & Grow

Eine Einlagensicherung, wie sie etwa deine Hausbank bietet, suchst du hier vergeblich. Im Fall der Fälle wäre dein Investment bei Bondoras Go & Grow Programm nicht geschützt und könnte eingefroren oder komplett verloren sein. Auch die Rendite von 6,75 % ist keine Garantie, sondern lediglich ein Ziel!

Obwohl sich also die Verwendung als Tagesgeldkonto anbietet, handelt es sich letztlich nicht um eine vollständige Alternative. Dieser Eindruck wird durch die 1 Euro Abhebungsgebühr noch einmal verstärkt: Bondora möchte sein Go & Grow Programm nicht für regelmäßige Transaktionen anbieten, sondern hat es auf längerfristige Investitionen abgesehen. 

Bei allen Ein- und Auszahlungen kann es außerdem zu Verzögerungen und Einschränkungen kommen, da man hier auf Angebot und Nachfrage achten muss. Versuchen viele Anleger bei Bondora Go & Grow einzusteigen, aber die Anzahl der vergebenen Kredite reicht nicht aus, kann dein geplantes Investment unter Umständen abgelehnt werden. 

Auch bei Auszahlungen können solche Limitationen erfolgen, wenn zu viele Investoren gleichzeitig ihr Kapital abheben wollen. Derartige Situationen konnten wir zu Beginn der Corona-Krise beobachten. In der Zwischenzeit hat sich die Lage allerdings wieder etwas entspannt. 

Gehörst du zu den Anlegern, die ihre Investments möglichst manuell managen wollen, ist Go & Grow ebenfalls nicht das richtige für dich. Du bist in solchen Fällen mit anderen P2P-Produkten (die du ebenfalls bei Bondora sowie anderen Anbietern finden kannst) meist besser beraten. 

Zuletzt muss auch noch erwähnt werden, dass die P2P-Branche, Bondora und das Go & Grow Programm allesamt noch verhältnismäßig neue Anlageformen darstellen. Die Datenlage ist daher noch überschaubar. Auch, wenn die Ergebnisse bisher sehr gut und stabil waren, können noch kaum langfristigen Aussagen zu Sicherheit und Zukunftsaussichten getroffen werden. 

Für wen ist Bondoras Go & Grow nun also geeignet?

Obwohl Go & Grow auf eine ähnliche Weise wie ein Tagesgeldkonto zur Verwahrung von Rücklagen, Notgroschen und Co. verwendet werden kann, solltest du es in dieser Form lieber nicht einsetzen! Das bestehende Risiko macht Bondoras neuestes Produkt für diesen Einsatzfall ungeeignet. 

Hast du hingegen Kapital, dass du kurzfristig zwischenlagern möchtest, um zum Beispiel den Zeitraum bis zum nächsten Investment zu überbrücken, ist Bondoras Go & Grow Angebot hingegen ideal. Auch ich nutze es in genau dieser Form und bewahre hier das Geld auf, dass ich für Aktien und ETF Käufe bereithalte. 

Gerade zu Hochzeiten an den Märkten halten kluge Anleger oft bereits große Mengen Cash vor, um für den unweigerlich folgenden Crash vorbereitet zu sein. Auch hier ist Bondora eine gute Option, denn durch die schnelle Erreichbarkeit können wir dieses Geld problemlos in Warteposition bringen und dennoch Zinsen erhalten. 

Das Kapital, dass du für deinen Konsum oder für Spaß und Unterhaltung monatlich beiseite legst, könntest du ebenfalls bei Bondora investieren. Dadurch kannst du die Zeit bis zur tatsächlichen Verwendung des Geldes sinnvoll nutzen und dein Budget noch etwas erhöhen. Das Risiko von Go & Grow wäre dabei zu vernachlässigen, da es sich nicht um wichtige Rücklagen handelt und du die Beträge notfalls ersetzen könntest.

Gibt es bei dir ähnliche Anwendungsfälle, kann Go & Grow auch für dich eine gute Wahl darstellen. Beachte jedoch, dass es keine völlig risikofreie Sicherheitsrücklage darstellt! Hierfür wirst du auch weiterhin auf Tagesgeldkonten und ähnliche Produkte zurückgreifen müssen. 

Selbstverständlich könntest du auch schlicht wegen der Verzinsung dein Geld bei Go & Grow anlegen. 6,75 % ist sicherlich kein schlechter Wert, kann aber von dividendenstarken Aktien und ETFs durchaus übertroffen werden. Und auch mit den deutlich höheren Zinsen anderer P2P-Produkte kann man hier keinesfalls mithalten. 

So nutze ich Bondora Go & Grow

In einem Portfolio habe ich stets ca. 10 % meines Kapitals in liquider Form, um im Falle von Kurseinbrüchen oder generell günstigen Gelegenheiten sofort zuschlagen zu können. Diese Beträge werde ich in Zukunft bei Go & Grow einlagern. 

Bondoras reguläres P2P-Angebot, also das Investieren in Privatkredite, wie man es auch von Plattformen wie Mintos kennt, hat für mich damit jedoch seinen Reiz verloren. Hier werde ich mein Investment abziehen, sodass Go & Grow das einzige Produkt des Unternehmens sein wird, das ich nutze. 

Natürlich zählt auch Go & Grow zu den Privatkrediten, wenn man es genau nimmt. Aufgrund der drastischen Unterschiede zu den anderen Plattformen läuft es aber in meiner Finanzübersicht nicht unter dieser Kategorie. Somit verkleinert sich mein P2P-Anteil durch diese Umschichtung.

Wie bereits angesprochen gibt es noch zahlreiche weitere Anwendungsfälle für Bondoras Go & Grow Programm. Vom kurzfristigen Parken von eingeplantem Geld bis hin zur Verwendung für dein Konsum und Spaß-Budget ist alles denkbar. Für mich jedoch wird es aktuell bei der Lagerung meines Kapitals für kurzfristige Investitionen bleiben. 

Was passiert im Krisenfall?

Wenn es um P2P-Kredite geht, ist die Frage nach den Regelungen bei Problemen und Krisen besonders wichtig. Denn neben Zahlungsausfällen von Kreditnehmern bis hin zum Kollaps einer ganzen Plattform gibt es viele Risiken. 

Bondora ist in den vergangenen Monaten stark in Finnland expandiert, bietet aber auch Kredite in Estland und Spanien an. Diese regionale Diversifikation ist zwar für uns als Anleger vorteilhaft; sie bedeutet jedoch keine absolute Sicherheit. Was passiert nämlich, wenn das Geschäftsmodell kippt und das Geld, was wir bei Go & Grow investiert haben, nicht mehr ausgezahlt werden kann?

Für diesen Fall verspricht Bondora eine Auszahlung so bald wie möglich und gibt zwei verschiedene Szenarien an, wie man das hierfür nötige Kapital gewinnt: durch das Anwerben neuer Investoren oder durch die erfolgreiche Rückholung der ausstehenden Kredite. 

Erstere Aussage lässt uns schnell hellhörig werden: Neue Investoren werden angeworben und mit ihren Einlagen die alten Schulden bezahlt? Das klingt nach Abzocke! Aber keine Sorge, dieses Vorgehen würde nur im absoluten Krisenfall eingesetzt. Im regulären Betrieb erwirtschaftet Bondoras Go & Grow Programm mehr als genug Rendite, um den Anlegern die gewünschten Auszahlungen zu leisten. 

Da man jedoch zahlreiche Kredite der Kategorie F im Portfolio hat und diese zum Beispiel bei einer schlechten wirtschaftlichen Situation eine hohe Ausfallwahrscheinlichkeit aufweisen, ist es gut zu wissen, dass Bondora bereits vorausgeplant hat. 

So richtest du dein Bondora Go & Grow Konto ein

Wenn mein Bericht zu Bondora und dem Go & Grow Angebot dein Interesse geweckt hat und du das Risiko in Kauf nehmen willst, funktioniert die Anmeldung schnell und unkompliziert. Neben den üblichen, persönlichen Daten wie Name, Anschrift, Email-Adresse usw. wird zusätzlich noch eine Identifizierung per Ausweis oder Pass fällig. Diese funktioniert jedoch automatisiert und ist in wenigen Sekunden abgeschlossen. 

Nach einer ersten Einzahlung ist dein Konto somit startbereit – bist du bereits Bondora-Kunde entfällt dieser Schritt. Nutzt du zur Anmeldung meinen Link und überweist mindestens 10 Euro, erhältst du sogar noch einen Bonus von 5 € obendrauf. Bondora bietet dir im Anschluss zahlreiche Einstellmöglichkeiten für dein Go & Grow Konto, wie zum Beispiel das Benennen und Einstellen deines geplanten Sparverhaltens. Diese Angaben sind jedoch nur ein nettes Gimmick und haben keine echten Auswirkungen. 

Interessant wird es hingegen beim Punkt “Automatische Überweisungen auf Ihr Go & Grow Konto aktivieren”. Nimmst du diese Einstellung vor, werden alle Einzahlungen automatisch investiert. Für mich ein wichtiger Punkt, aber möglicherweise hast du hier andere Pläne. 

Nach der obligatorischen Bestätigung, dass du die Bondora Nutzungsbedingungen und Risikoerklärung gelesen hast, wird dein Go & Grow Konto per Klick erstellt. Bist du bereits Kunde des Unternehmens und hast etwa in “reguläre” P2P-Kredite investiert, kannst du anschließend Geld nach Belieben verschieben. 

Neue Kunden müssen hingegen Kapital einzahlen – hierfür stehen jedoch eine große Anzahl verschiedener Methoden zur Verfügung. Generell ist die Verwendung von Bondora Go & Grow sehr nutzerfreundlich und übersichtlich gehalten, sodass du kaum auf Schwierigkeiten stoßen wirst. 

Fazit: Bondora Go & Grow als neue “Zwischenablage”

Aufgrund seiner – im Vergleich mit anderen P2P-Angeboten – besonderen Ausrichtung ist Bondoras Go & Grow Angebot für mich hochinteressant. Dank der soliden Verzinsung und der schnellen Zugriffszeiten füllt es eine Lücke zwischen meinem Bedarf an schnell verfügbarem Geld und lohnenden Investments. 

Ein Tagesgeldkonto oder ähnliche Produkte kann es dabei nicht ersetzen, denn Go & Grow ist keine sichere Anlageform! Dein Investment ist hier einem Risiko ausgesetzt, auch wenn dieses generell recht klein zu sein scheint. Du solltest wichtige Summen, wie Notgroschen und Co. dieser Gefahr nicht aussetzen.

Hast du hingegen freies Kapital, dass du vorübergehend lagern möchtest, ist Bondoras Go & Grow möglicherweise das perfekte Angebot. Ich selbst nutze diese Methode künftig für das Geld, welches ich für kurzfristige Investments bereithalte. Dadurch kann ich von der Verzinsung profitieren und bei Kurseinbrüchen schnell in Aktien oder ETFs investieren. Gleichzeitig könnte ich jedoch einen Verlust notfalls verkraften.

Ob Bondora mit seinem Go & Grow Produkt auch für dich eine Nische füllen kann, kannst natürlich nur du selbst bestimmen. Die Position zwischen oft riskanten P2P-Krediten und schlecht verzinsten, aber sicheren Anlageformen scheint jedoch attraktiv zu sein – über einen Mangel an Nachfrage kann sich das Unternehmen jedenfalls nicht Beschweren. Eröffne mit diesem Link dein Bondora Go & Grow Konto.

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