Als Anfänger zum ersten Mal an der Börse aktiv sein – hier kann man schnell den Überblick verlieren und drohende Gefahren nicht erkennen. Über einen der größten Anfängerfehler mit den dramatischsten Folgen will ich heute berichten. Aus meiner persönlichen Erfahrung habe ich daraus wichtige Tipps für dich abgeleitet, die dir zu einer höheren Rendite verhelfen werden.
Der größte Anfängerfehler an der Börse
Der Grund, wieso ich dir heute so umfänglich über den – in meinen Augen – größten Anfängerfehler berichten kann, den Anfänger an der Börse machen, ist, dass ich ihn selbst begangen habe! Es handelt sich um die Fehleinschätzung zu glauben, dass es am Aktienmarkt immer nur bergauf gehen würde.
Meine persönliche Portfolioperformance zeigt, dass auch ich dem Anfängerfehler (Einbruch in der Mitte des Graphen) aufgesessen bin.
Dieser offensichtliche Irrglaube zeigt sich an vielen Stellen und kann eigentlich immer dort gefunden werden, wo ein “Hype” um ein Thema entsteht. Das geschieht zum Beispiel häufig dann, wenn Anfänger an der Börse durch Aktien oder ETFs auf einen sogenannten Megatrend aufspringen wollen, ohne die Gefahr von Crashs und Kurseinbrüchen zu bedenken. Kluge Anleger sind hingegen auf diese Eventualitäten vorbereitet!
Auch in verwandten Bereichen begegnet uns dieser Fehler: die gewaltige Anzahl von Investoren, die zuletzt massiv in Kryptowährungen investiert und hohe Verluste eingefahren haben, sind ebenfalls seine Opfer geworden. Die enormen Kursgewinne der Stable-, Alt- und sonstiger Coins hatten sie angelockt. Dass der Markt nicht ewig raketenhaft steigen kann, hatten sie hingegen nicht bedacht.
Investment in Megatrends – ein Fehler?
Nun stellt sich die Frage, ob es automatisch ein Fehler ist, auf Hypes und Trends setzen zu wollen? Nein! Das Erkennen und Nutzen von aktuellen und zukünftigen Entwicklungen kann sogar die Grundlage der eigenen Aktienstrategie bilden. Man sollte dabei jedoch objektiv bleiben und nicht den beschriebenen Fehler machen: Kein Trend und kein Aufschwung hält ewig an!
So erfreut sich derzeit zum Beispiel der “ARK” Innovation ETF großer Beliebtheit, weil er das Nutzen moderner, potenziell weltverändernder Technologien verspricht. Die Investoren, darunter viele Anfänger an der Börse, strömen in Scharen zu diesem Angebot und glauben, dass sie sich damit die lukrativsten Firmen mit den rosigsten Zukunftsaussichten ins Portfolio holen.
Solche Versprechungen sind keineswegs neu. Die schlechte Nachricht lautet allerdings, dass leider in nur in den seltensten Fällen so funktionieren wie versprochen, insbesondere nicht langfristig.
Werfen wir dazu einen Blick in die Vergangenheit: Vor etwa 20 Jahren hat Börsenguru Jim Cramer in seinem Artikel “The Winners of the World” eine Liste von 10 Aktienunternehmen erstellt, die nach seiner Überzeugung unser modernes Digitalzeitalter dominieren würden und auf die kein Investor verzichten sollte.
Was folgte war das Platzen der Dotcom-Blase und ein historischer Börsencrash – der Rest ist Geschichte. Heute sind die Unternehmen auf dieser Liste in der Versenkung verschwunden (nur noch eines von ihnen notiert an der Börse) und Anleger, die den Fehler machten von einem ständig steigenden Markt auszugehen, blieben mit herben Verlusten zurück.
Solche Beispiele finden sich allein in der jüngeren Geschichte der Börsen dutzendfach. Zu glauben, dass ARKK und Co. ihre aktuelle Performance dauerhaft beibehalten und den Rest des Marktes so deutlich übertreffen können, halte ich für extrem gefährlich.
Denn früher oder später wird hier mit hoher Wahrscheinlichkeit die Korrektur kommen – und sie wird dramatisch ausfallen! Wer hier kurzfristig Einsteigen, Gewinn mitnehmen und wieder Verkaufen möchte, kann schnell in genau diese Korrekturphase kommen und sich stattdessen mit massiven Verlusten konfrontiert sehen!
Bessere Nutzung
Dabei liegt das grundlegende Problem nicht in den Produkten wie ARK selbst, sondern in der Erwartung der Anleger: neue Investoren kamen vor allem während der Corona-Krise hinzu, da die massiven Aufwärtsbewegungen des ETFs ihr Interesse geweckt haben.
Es folgt dann der von mir beschriebene Fehler zu glauben, dass sich dieser bisherige Trend fortsetzt und immer weitere Kursgewinne anstehen. Und tatsächlich kann diese Herangehensweise noch jahrelang gut gehen – wenn es jedoch einmal zur Korrektur kommt, wird es richtig unangenehm.
Die aktuelle Stimmung an den Märkten bedingt genau diesen Fehler: Es wird auf Hype-Themen aufgesprungen im Glauben, kurzfristig hohe Gewinne erzielen zu können. Das ist hochriskant! Wer stattdessen langfristig und auf die entscheidenden Megatrends setzt, kann von stabilem Wachstum profitieren.
Ein solches Investment sollte anhand von objektiven Gesichtspunkten und nicht dem Versprechen von kurzfristigen, überzogenen Gewinnen erfolgen. Leider lockt Letzteres aktuell viele Anfänger an der Börse zu solch zweifelhaften Investments.
Dabei sehen wir etwa in der historischen Entwicklung des S&P 500, welch hohen Renditen wir erwirtschaften können, wenn wir langfristig investieren. Wer hingegen auf kurzfristige Hypes setzt, wird früher oder später von Börsencrashs (Dotcom-Blase, Finanzkrise, Corona-Krise…) überrascht. Denn der nächste Kurseinbruch kommt garantiert!
Auch eine gesunde Diversifikation des eigenen Portfolios wird dabei vernachlässigt. Die Gefahren, die durch den Irrglauben an dauerhaftes Wachstum entstehen, werden durch diese Verklumpung noch einmal deutlich verstärkt.
Meine Gegenmaßnahmen zu Anfängerfehler
Was kann man nun tun, um sich gegen die wiederkehrenden Kurseinbrüche abzusichern und stattdessen langfristige Gewinne zu realisieren? Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Fehler vieler Anfänger an der Börse zu vermeiden!
Mein persönlicher Lieblings-Tipp ist dabei denkbar einfach: Du solltest nicht immer zu 100 % investiert zu sein. Das klingt zuerst kontraproduktiv, ist aber in der Tat extrem nützlich! Ich habe dazu immer etwa 5 bis 10 Prozent meines für Aktien vorgesehenen Kapitals zur Hand, um im Falle eines Kurseinbruchs direkt investieren zu können.
Da der nächste Börsencrash unweigerlich kommen wird und auch die Kurse meiner Aktien sinken werden, kann ich so immerhin die Gunst der Stunde nutzen und mit meinen Rücklagen zu niedrigen Preisen Wertpapiere kaufen.
Natürlich möchte ich dieses Kapital einerseits nicht unter dem Kopfkissen lagern, andererseits aber auch nicht längerfristig binden, da es ja im Ernstfall schnell verfügbar sein sollte. Ich nutze daher in der Praxis das “Go and Grow” Angebot von Bondora, wo ich von 6,75 % Verzinsung profitiere aber gleichzeitig schnellen Zugriff auf mein Geld habe.
Hätte ich diese Summe nicht zurückgelegt, wäre ich im Falle des nächsten Börsencrashs unvorbereitet und müsste versuchen, an anderer Stelle Geld freizumachen. Dann müssten schnell andere Investments aufgelöst (wahrscheinlich mit Verlust) oder Kapital angetastet werden, dass bereits für wichtige Zwecke (Steuer und Co.) vorgesehen war. Die Probleme sind hier vorprogrammiert!
Fazit: Gewinne mitnehmen, auf Verluste vorbereiten
Anfänger glauben, es ginge an der Börse immer nur bergauf, was schlechthin der größte Anfängerfehler ist – die Idee, dass auch ein Crash folgen könnte, kommt ihnen nicht in den Sinn. Kluge Anleger sind hingegen auf diese Eventualität vorbereitet.
Meine Methode der Wahl ist es, einen Teil meines Kapitals für genau solche Börsencrashs bereitzuhalten. Kommt es zum Ernstfall, kann ich am Tiefpunkt der Kurse einkaufen und den folgenden Aufwärtstrend maximal nutzen. Dieses Vorgehen sichert mir langfristig ein besonders starkes Wachstum meines Portfolios, denn früher oder später ist jeder Bärenmarkt einmal vorbei und die Kurse steigen wieder.
Zu diesem Zweck habe ich immer 5 bis 10 % vom Kapital, dass ich für Aktien vorgesehen habe, zur Hand. Durch ein Investment in Bondora’s “Go and Grow” Programm ist dieses Geld für mich schnell erreichbar und erzeugt trotzdem noch 6,75 % Rendite pro Jahr – es dort abzulegen lohnt sich also für mich.
Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, sich gegen Crashs und Kurseinbrüche abzusichern. Wichtig ist nur, dass du dich für eine davon entscheidest und sie anwendest! Denn nur Anfänger glauben, dass es an der Börse ständig bergauf geht – und bereuen diesen Fehler früher oder später!