3 Vorteile des passiven Investierens in Indexfonds und ETFs

„Time in the market beats timing the market“ Diesen bekannten Börsenspruch kennt sicherlich der ein oder andere bereits. Doch was genau es damit auf sich hat und inwieweit passive Investitionen das Market-Timing übertreffen, erfährst du in diesem Artikel.

In den bekannten Büchern „Souverän Investieren mit Indexfonds und ETFs“ von Gerd Kommer oder „Money“ von Tony Robbins findest du vielzählige Vorteile des passiven Investierens. Ich nenne dir die meiner Meinung nach drei wichtigsten Vorteile und anschließend kannst du für dich rausfinden, ob passives investieren für dich sinnvoll ist oder nicht. Ich kann dir aber jetzt schon versprechen, dass 99 % aller Leser mit einem passivem ETF (z. B. MSCI World) besser aufgehoben sind als aktive Anleger.

Langfristiges Vermögen durch passiven investieren

Wie zuvor erwähnt, ist die Wahl eines ETFs bzw. Indexfonds auf lange Sicht gesehen für dich die beste Wahl. Nur sehr wenige Investoren schaffen es tatsächlich den Markt hinsichtlich Rendite zu schlagen. Durch passives Investieren kannst du langfristig ein Vermögen aufbauen und dir so beispielsweise deine Rente oder Altersvorsorge versüßen. 

Für einen kleineren Teil ist es sinnvoll auch hin und wieder aktiv zu investieren. Das sind vor allem Aktionäre, die versuchen den Markt zu schlagen, die gerne lernen und die gerne viel Zeit in die Recherche und Markttechnik stecken. Auch ist es für Spekulanten interessant sich kurzfristig am Markt zu beteiligen. 

Für den Rest empfehle ich ganz einfach einen Sparplan auf einen ETF anzulegen. Am besten in den MSCI World. Leg dich anschließend schlafen, gehe an den Strand und siehe zu, wie dein Vermögen langsam, aber stetig wächst. Im Folgenden gehe ich auf drei wichtige Vorteile ein, die für das passive Investment sprechen und im Anschluss nenne ich dir noch wenige Nachteile, die das passive Investieren mit sich bringt.

1. Automatisierte Abläufe

Der erste wichtige Vorteil ist, dass du nach einer einmaligen Einstellung für dein Leben lang von automatisierten Abläufen profitierst und deine Zeit nicht am Aktienmarkt verschwenden musst. Für viele ist es sicherlich schon eine Hürde ein Depot aufzumachen oder den ETF auszusuchen. Andere wiederum haben etwas Geld auf ihrem Bankkonto angespart und investieren auf Rat ihrer Hausbank in einen aktiv gemanagten Fond.

Lass bloß die Finger davon, da in diesem Fall nur die Bank durch die hohen Gebühren profitiert und außerdem wird die erzielte Rendite auf lange Sicht nie den Weltmarkt schlagen. Nach einer kleinen Recherche kannst du nämlich von der Weltwirtschaft passiv und automatisiert profitieren.

Es gibt zahlreiche Broker in Deutschland, die das passive Investieren anbieten. Bei einem einmaligen Anlegen wird alles automatisiert durchgeführt (beispielsweise Sparpläne). Mein persönlicher Favorit ist Scalable Capital. Hier kannst du einen Sparplan frei besparen bzw. 1.300 ETFs und davon sind 600 gratis besparbar.

passiven Investierens

Bevor wir zum zweiten Vorteil kommen, erkläre ich dir noch was ein ETF überhaupt ist:
Ein ETF bildet einen Index ab und dieser Indexfond wiederum bildet einen Markt / Segment ab. Es gibt viele unzählige Möglichkeiten zu investieren. Ich empfehle jedem, der Geld sparen und für das Alter vorsorgen möchte und gleichzeitig am Aktienmarkt partizipieren möchte, dass er sich den MSCI All Country World Index (ACWI) in sein Depot holt.

passiven Investierens
Aufteilung des MSCI World

Allein durch diesen ETF hast du bereits den Weltmarkt abgebildet und benötigst keine weiteren ETFs. Du bist nämlich nach Marktkapitalisierung automatisch in Einzelwerte investiert und beteiligst dich an der Weltwirtschaft. Die Durchschnittsrendite liegt in der Historie bei 6 bis 8 % über die letzten Jahrzehnte.

Jedoch darfst du nicht erwarten, dass du bei einer passiven Investmentstrategie hohe Zweistellige Renditen jährlich erzielen wirst. Auf lange Sicht helfen dir aber deine 6 bis 8 % an Rendite ideal zum Vermögensaufbau, da wir hierbei stark vom Zinseszins-Effekt profitieren. Die Zeit spielt also für dich und nicht gegen dich!

Je länger du im Markt investiert bist (Buy and hold), desto mehr profitierst du von Dividenden, die ausgeschüttet werden, Kurssteigerungen und der Zinseszins arbeitet für dich. Allerdings reden wir von einem Horizont von mindestens 10 Jahren und mehr. Daher musst du dir überlegen, ob du diesen Zeithorizont hast und dir nehmen möchtest.

Die Hürde bzw. Vorgehensweise ist letztlich: 

  1. Ein Depot bei einem Broker auf. 
  2. Einen Sparplan einrichten, damit das Geld von deinem Konto automatisiert abgebucht wird 
  3. Passiv von monatlichen Zukäufen profitieren

Ich selbst investiere seit längerer Zeit passiv in ETFS und habe schon über 20 % Rendite gemacht, indem ich monatlich 200 € stur und stetig investiere. Meine Rendite liegt dabei schon bei fast 5.000 €. Natürlich kannst du das auch mit Einzelaktien erreichen, nur musst du dabei immer das Thema Diversifikation beachten. Am einfachsten geht es tatsächlich über einen ETF. Du sparst dir neben der Zeit auch noch den ganzen Stress und vermeidest emotionale Fehlentscheidungen

passiven Investierens
Mein ETF-Portfolio

2. Durchschnittskosteneffekt

Vom Cost Average Effekt kannst du bereits mit sehr wenig Geld profitieren, da manche Broker bereits Sparpläne ab 10 € anbieten und du diese monatlich besparen kannst. Du kannst somit bereits als Anfänger Geld zur Seite weglegen und erzielst einen Durchschnittspreis durch regelmäßige Zukäufe. 

Gerade zur Corona-Krise, als die Kurse zwischen 30 und 50 % gefallen sind, ist das für uns als Investoren quasi das beste was passieren kann. Wenn die Kurse fallen, dann profitierst du von mehr Anteilen und günstigeren Zukäufen. Allerdings kaufen wir auch am All-time-High ein, was wiederum ein Nachteil sein mag. Dies amortisiert sich über längere Zeit und wir profitieren daher erneut vom Zinseszins-Effekt.

3. Langfristiger Vermögensaufbau

Der letzte wichtige Vorteil beim passiven Investieren ist, dass es uns als passive Investoren nicht interessiert, wie sich der Markt gerade verhält. Uns kann es also egal sein, wie die Börse gerade steht, denn es ist nicht entscheidend, ob der DAX gerade hoch oder tief steht oder ob gerade Tech-Aktien besser sind als Rohstoffe, etc. Wir haben idealerweise einen Zeithorizont zwischen 20 und 40 Jahren (je nach deinem Alter). Die kurzfristigen Veränderungen am Markt sind uns egal, denn wir nutzen den Cost Average Effekt. 

Wichtig ist, dass du dich nicht von aktiven Investoren manipulieren lässt, denn oftmals werden dir nur die hohen Renditen von Einzelaktien präsentiert, nicht aber die Einzelwerte mit hohen Verlusten. 

Nachteile des passiven investieren

Selbstverständlich sind alle Vorteile des aktiven Investierens in diesem Fall die Nachteile. Für die aktive Anlage habe ich ebenfalls einen Blogartikel geschrieben, denn ich dir empfehle zu lesen. 

Ein Nachteil ist, dass du den Markt nicht timen kannst, da du zu festen Zeiten immer zukaufst. Außerdem bist du eingeschränkt bei der Auswahl deiner Aktien, da du die Anteile deiner gewünschten Einzelwerte nicht eigenständig erhöhen kannst.

Sparplan

Fazit: Du musst nicht zwischen einer passiven und einer aktiven Anlagestrategie wählen

Du kannst als passiver Investor deine Einzelaktien nicht eigenständig gewichten, oder doch? Es zwingt dich als passiven Investor keiner eine “schwarz-weiß” Strategie zu verfolgen. Du kannst auch selbstverständlich sowohl eine passive als auch eine aktive Strategie verfolgen. 

Ich investiere sowohl passiv als auch aktiv, denn ich mag es auch in einen Trend mit aufzuspringen. Nichtsdestotrotz habe ich mir zuerst eine Strategie festgelegt und bespare daher eine feste Summe monatlich für meine Altersvorsorge. Ich rate daher jedem, dass die Sparpläne Monat für Monat ausgeführt werden und du dich nachher über die hohen Renditen in Zukunft erfreuen kannst. Es heißt nicht umsonst …

„Investiere dein Geld in Aktien / ETFS, nimm Schlaftabletten und am Ende wirst du sehr reich.“ 

Dieses Zitat ist auch sehr treffend für die passive Anlagestrategie. Das beste, was dir passieren kann, ist, dass du deinen Sparplan irgendwann vergisst und eines Tages dich über deine “zu hohe Summe” erfreust.

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